Evaluation
Evaluation – Der „zweite Blick“
Das Ziel, als „gute Schule“ wahrgenommen zu werden, ist nur zu erreichen, wenn in verschiedenen Qualitätsbereichen Ziele verfolgt und Ergebnisse überprüft werden. Das Qualitätsleitbild formuliert in den beschriebenen zwölf Aussagen jeweils zwei bis drei Kriterien für den Bereich der Schulkultur sowie für Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und die Schulleitung. Qualitätsentwicklung besteht nun darin, dass die aktuell vorfindliche Arbeit von Schüle-rinnen und Schülern oder Lehrkräften oder der Schulleitung an diesen Kriterien gemessen wird.
Der PDCA-Zyklus mit seinen vier Phasen „Plan – Do – Check – Act“, auch als Deming-Kreis bekannt, stellt ein etabliertes Modell der Qualitätsentwicklung und -sicherung von Organisationen und Produkten dar. Der jeweilige Prozess zur Entwicklung von Qualität wird geplant (P), durchgeführt (D) und anschließend untersucht (C). Beim Schlussfolgern (A) wird sich zu den Ergebnissen verhalten, was wiederum die nächste Planung beeinflusst. Weil sich die Phasen des Qualitätsprozesses immer wieder aneinanderreihen, ergibt sich ein Kreismodell der kontinuierlichen Qualitätsentwicklung (https://lehrkraefteakademie.hessen.de/sites/lehrkraefteakademie.hessen.de/files/2022-10/hessischer-referenzrahmen-schulqualitaet_fuenfte-ueberarbeitete_fassung_2022.pdf [S.5]). Auf die Bedeutung des PDCA-Zyklus für schulisches Qualitätsmanagement wurde bereits im Qualitätskonzept der Schule (2017) hingewiesen.
Vereinfacht und weniger systematisch lässt sich Qualitätsentwicklung auch mit dem Begriff des zweiten Blicks umschreiben: Bei der Durchführung von Arbeiten wird ein Arbeitsergebnis erreicht, dieses wird aber zunächst nicht genauer untersucht. Betrachtet man das erreichte Ergebnis jedoch vor dem Hintergrund von vorher festgelegten Zielen oder Qualitätsansprüchen, lässt sich bei diesem zweiten Blick eine begründetere Aussage darüber treffen, ob man mit dem Arbeitsergebnis zufrieden sein kann. Was beispielsweise bereits für die Überprüfung der Sauberkeit des Fußbodens nach dem Wegstellen eines Staubsaugers gilt, kann als ein solcher zweiter Blick auch auf die Bewältigung von Lernaufgaben, die Vorbereitung von Klassenarbeiten oder die Präsentation eines Themas durch Lehrkräfte oder Schülerinnen und Schüler angewandt werden:
Jeweils geht es darum, zu prüfen, ob ein vorher angestrebtes Ziel bzw. eine erwünschte Qualität nicht nur angenommen, sondern nach einer eigenen oder fremden Überprüfung als tat-sächlich vorhanden gelten kann. Einem solchen zweiten Blick müssen sich Schülerinnen und Schüler im Blick auf den Erwerb von Kompetenzen stellen (z.B.: „Habe ich eine Präsentationssoftware nicht nur bedient, sondern bin ich methodisch in der Lage, selbst eine gelungene Präsentation mit ihrer Hilfe zu erstellen?“), Lehrkräfte bei der Prüfung des Lernerfolgs ihrer Schülerinnen und Schüler, die Schulleitung bei der Frage, ob sich die Lehrkräfte in ausreichender Weise unterstützt und durch gute Rahmenbedingungen für den Unterricht gefördert sehen. Schließlich geht es darum, ob die Schule bei genauerem Hinsehen tatsächlich als Ort der Vielfalt wahrgenommen wird, an dem Wertschätzung erfahren wird.
Als konkrete Maßnahmen der Qualitätsentwicklung, die im beschriebenen Sinne als zweiter Blick gelten können oder systematisch in den PDCA-Zyklus eingebunden sind, lassen sich nennen:
- Selbstreflexion und Feedback bei Schülerinnen und Schülern
- Selbstreflexion und Feedback bei Lehrkräften
- Evaluation der Wirksamkeit der Schulleitung (z.B. durch 360 Grad-Feedback: Umfra-gen bei Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern, Eltern)
- Interne Evaluation für Qualitätsbereiche des Schulprogramms (wie z.B. Ganztag oder Berufs- und Studienorientierung)
- Externe Evaluation durch die Hessische Lehrkräfteakademie
An der Wilhelm-von-Oranien-Schule wird die Evaluation von einem Team gesteuert: Frau Kuchenbecker (Leitung), Herr Debus, Herr Hinterlang, Herr Klieber, Frau Renkhoff.