Schüler der WvO-Begabtenförderung stellen ihre Projekte vor
Wenn sich das Schuljahr dem Ende zuneigt, ist es an der Wilhelm-von-Oranien-Schule wieder Zeit für den Akademieabend. Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Begabtenförderung aus den Jahrgangsstufen 7 bis Q4 hatten am 3. Juli dazu geladen, nun schon zum dritten Male in die Welt der Wissenschaft einzutauchen.
Der warme Sommerabend begann um 18 Uhr c.t. im lichtdurchfluteten Atrium des Gymnasiums mit der herzlichen Begrüßung durch Jan Harms, den Leiter der Begabtenförderung. Die zahlreichen Gäste, für die die 200 aufgestellten Stühle kaum ausreichten, wurden anschließend durch Claude Debussys „Doctor Gradus ad Parnassum“, formvollendet von Jonatan Schmidt, einem der Mitglieder der Begabtenförderung, auf dem Flügel vorgetragen, auf das kommende Programm eingestimmt.
Damit man möglichst vielen der 19 verschiedenen Präsentationen beiwohnen konnte, wurden diese in vier Zeitleisten geordnet und wiederholt. Das Programm selbst hatte es dabei wieder in sich – von dem Erbe der römischen Kultur in unserer heutigen Welt über ethische Fragen nach der Würde des Menschen bis hin zur Erläuterung der Programmierung einer Kryptowährung gestaltete sich der Abend vielseitig und mit aktuellen Zeitbezügen. „Ich habe eine richtige Gänsehaut bekommen, als die Referentin in der Rolle einer Tagesschau-Sprecherin den Ab-wurf einer Atombombe bekannt gab“, berichtete etwa eine Besucherin über Lily Herrmanns Vortrag „Mausefalle der Menschheit – Rätseln um die Atomwaffe“.
Dass die Themen dabei nicht nur etwas für ältere Wissenschaftsinteressierte waren, bestätigten die jüngsten Besucher, die gerade das fünfte oder sechste Schuljahr an der WvO beendet haben. „Wir sind große Fans von Fantasy-Geschichten“, gaben etwa eine Schülerin der Jahrgangsstufe 5 und ihre Mutter nach Lina Bielefelds Präsentation „Von der Idee bis zum Fantasy-Roman“ strahlend an, „daher haben wir uns auch gleich für den physikalischen Vortrag ,Die Zeit mal anders betrachtet‘ von Lyubomyr Vashchyshyn angemeldet.“ Zwei zwölfjährige Freundinnen, die in den frisch renovierten und mit neuen Active-Panels bzw. Beamern ausgestatteten Räumen der WvO unterwegs waren, zeigten sich ebenfalls beeindruckt: „Mir hat der Vortrag über die Rolle der Frau am besten gefallen“, so eine der beiden über Svenja Bastians Vortrag mit dem Titel „Ohne Frauen ist kein Staat zu machen“, „weil ich es sehr wichtig finde, dass Frauen im Verhältnis zu Männern nicht unfair behandelt werden.“
In der Pause konnte man sich dank der vortrefflichen Vorbereitung und Organisation durch Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe Q2 kulinarisch stärken, und einige Besucherinnen und Besucher nutzten die Zeit auch dazu, das helle, moderne Gebäude zu erkunden oder im Schatten der Schulhofbäume zu flanieren. Danach gab es die Möglichkeit, zwei weiteren Vorträgen zu lauschen. Einen würdigen Abschluss fand die Veranstaltung ab 21 Uhr im Atrium: Dort erhielten nicht nur alle 45 Mitglieder der Begabtenförderung eine Urkunde und kleinere Präsente, acht Schülerinnen und Schüler, deren Projekte von ihren Mentorinnen und Mentoren als hervorragend apostrophiert worden waren (Lyubomyr Vashchyshyn, Ronja Röder, Ela Savasci, Joscha Wengenroth, Lily Herrmann, Jonas Küster, Benedikt Steinberg, Ole Lang), wurden darüber hinaus mit Buchgutscheinen geehrt, die Nico Hofeditz als Vorsitzender des Fördervereins überreichte. Und so endete ein anregender Abend, als die Freunde der Wissenschaft bestens gelaunt und um einige Erkenntnisse reicher aus der Wilhelm-von-Oranien-Schule in den lauen Abend hinaustraten. Zurück blieb eine aufgrund der Freigebigkeit der Gäste mit rund 290 Euro gefüllte Spendenbox, die dem Ausbau der schulischen Begabtenförderung zugutekommen wird.