„In guter Verfassung? Grundrechte im Spannungsfeld aktueller Herausforderungen“
Vortrag und Workshop im Rahmen der Begabtenförderung
Am 21. Juni besuchte Jan Hasenkrug, Bachelor der Politikwissenschaften und momentan Student an der juristischen Fakultät der Universität Münster, seine ehemalige Wirkungsstätte, um sein Wissen an Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 10 bis Q4 weiterzugeben, die an der von Jan Harms geleiteten Begabtenförderung teilnehmen.
Die auf drei Schulstunden angesetzte Veranstaltung eröffnete Hasenkrug mit einem Kurzvortrag, in dem er zeigte, wie es um die Grundrechte in anderen Staaten, aber auch in Deutschland bestellt sei. Anschließend stöberten die 19 teilnehmenden Schülerinnen und Schüler selbst im Grundgesetz und konnten überrascht feststellen, wie viele der Artikel ihr tägliches Leben betreffen. Mit einem Gedankenexperiment, das von einem Naturzustand mit absoluter Freiheit ausging und die Notwendigkeit staatlicher Regulierung eindrucksvoll vor Augen führte, gelangte der Referent letztlich zur Definition von Grundrechten als Eingriffsabwehrrechten gegen den Staat. An einem konstruierten Fall wurde gemeinsam überprüft, inwieweit ein staatlicher Eingriff in die grundrechtlich geschützte Freiheit des Individuums gerechtfertigt ist. Auf diese Weise vorbereitet, konnten sich die Schülerinnen und Schüler an drei unterschiedlich komplexen Fallbeispielen aus dem Bildungswesen selbständig daran versuchen, die Grundsätze der Verhältnismäßigkeit zu beleuchten, indem sie in Gruppen juristische Gutachten verfassten.
Die Schülerinnen und Schüler waren so interessiert bei der Sache, dass die Zeit wie im Fluge verging. Hasenkrug zeigte sich von der regen Beteiligung und dem Niveau der Diskussion begeistert und forderte die Teilnehmenden auf, gerade angesichts aktueller politischer Entwicklungen wachsam zu sein und die Gefahr einer möglichen Beschneidung von Grundrechten nicht zu unterschätzen. Bei den Schülerinnen und Schülern eine größere Sensibilität für die Thematik entwickelt zu haben, dürfte dem Referenten jedenfalls vollauf gelungen sein.