Emma Weil und Johanna Höchst untersuchen die Wirkung von Haarpflegeprodukten im Rahmen von „Jugend forscht“
„Jugend forscht“ ist Deutschlands bekanntester Nachwuchswettbewerb mit dem Ziel, Jugendliche für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) zu begeistern und Talente zu fördern. Mit einem selbstgewählten Projekt und einer interessanten Fragestellung können Jugendliche ab der 4. Klasse und bis zum Alter von 21 Jahren an dem Wettbewerb teilnehmen. Die Schülerinnen der Wilhelm-von-Oranien-Schule Emma Weil und Johanna Höchst nahmen mit ihrem Projekt „Bond Repair – kann man geschädigte Haare reparieren?“ erfolgreich an diesem Wettbewerb teil.
Dabei untersuchten die Schülerinnen Haarpflegeprodukte, sog. Bond-Repair-Produkte, die versprechen, Haarschäden nachhaltig von innen heraus reparieren zu können, indem sie tief in die innerste Schicht des Haares eindringen und geschädigte Strukturen wiederherstellen. Dabei analysierten sie im Verlauf des Projekts den Aufbau des Haares, den Unterschied zwischen gesunden und geschädigten Haaren und die Wirkungsweise der Haarpflegeprodukte verschiedener Marken. Hierbei wurden Emma und Johanna vom Zentrum für Materialforschung unterstützt, indem sie die Haarstrukturen unter dem Rasterelektronenmikroskop (REM) betrachteten und Bilder aufnehmen durften.
Als Ergebnis ihrer Untersuchungen und Analysen fassten die beiden Nachwuchs-Chemikerinnen zusammen, dass alle Haarpflegeprodukte sich über die äußere Schicht der Haare, die sog. Cuticula, legen und diese „verkleben“, sodass die Haare wieder weich sind und glänzen. Eine Reparatur „von innen heraus“, wie die Werbung verspricht, findet also nicht wirklich statt.
Mit ihrem Projekt wurden die beiden angehenden Abiturientinnen zum Regionalwettbewerb von Jugend forscht an die Technische Hochschule Mittelhessen (THM) eingeladen. Hier stellten sie einer Jury, bestehend aus Professoren und Lehrkräften, ihr Projekt vor und mussten sich den Fragen dieser Jury stellen. Die Juroren lobten die Auswahl des lebensnahen Themas und die daraus resultierende spannende Fragestellung. Die Haaralterung als ein chemisches Problem zu betrachten, sei ein sehr interessanter Ansatz, welchen Emma und Johanna sehr systematisch und strukturiert nachgegangen seien.
Mit ihrem Projekt erreichten Emma Weil und Johanna Höchst bei harter Konkurrenz einen guten dritten Platz beim Regionalwettbewerb von Jugend forscht im Bereich „Chemie“.
Die beiden Drittplatzierten Emma Weil (l.) und Johanna Höchst (r.) beim Regionalentscheid „Jugend forscht“ mit ihrem Präsentationsstand zu einem wirklich alltagsbezogenen Thema.
Mikroskop-Aufnahme eine geschädigten und mit einem Pflegeprodukt behandelten Haares