Die Kurse des Fachs Darstellendes Spiel präsentieren die Ergebnisse ihrer Theaterprojekte
Das Schuljahr 2022/2023 war für das Fach Darstellendes Spiel in verschiedener Hinsicht ein ganz besonderes. Erstmalig war ein ganz normaler Unterricht, ohne pandemiebedingte Einschränkungen wieder möglich. Das musste gebührend gefeiert werden und ebendies hatten sich die WvO-eigenen Theatermacherinnen und Theatermacher zur Aufgabe gemacht.
Im Vergleich zum noch durch Corona geprägten Vorjahr wurde daher kräftig aufgerüstet und ein einwöchiges Theaterfestival auf die Beine gestellt, an dem als Line Up nicht nur die Kurse des Jahrgangs Q2, sondern auch die WU-Kurse der Jahrgänge 9 und 10 sowie der DS-Kurs der E-Phase teilnahmen, um ihre Projekte einem breiten Publikum vorzustellen. Die gesamte Bandbreite des Faches stand somit im Verlauf der Woche gleich mehrfach auf der Bühne des Atriums, welches wie auch schon im Vorjahr durch viele fleißige Hände in einen waschechten Theatersaal verwandelt wurde.
Neben den traditionellen schulinternen Aufführungen, die am 04.07. und am 07.07. vormittags stattfanden, hielt das diesjährige Theaterfestival mit einer zusätzlichen öffentlichen Abendvorstellung, an der sowohl die Q2-Kurse als auch die beiden WU-Kurse der Jahrgänge 9 und 10 teilnahmen, ein weiteres Highlight bereit. Für alle Vorstellungen galt: „Die Hütte ist voll!“ Unter den Augen von zahlreichen Mitschülerinnen und Mitschülern, Lehrerinnen und Lehrern, Eltern, Freunden und Verwandten konnten die Schülerinnen und Schüler eine bunte und vielfältige Mischung aus ganz unterschiedlichen Themen, Inhalten und Theaterkonzepten präsentieren.
In „Die anderen“ beschäftigte sich der WU-Kurs der Jahrgangsstufe 9 unter der Leitung von Harald Minde mit „Außenseitertum“ in unterschiedlicher Art und Ausprägung. Die Darstellerinnen und Darsteller überzeugten mit starkem sprachlichen Ausdruck und Präzision und führten dem Publikum mit Wortwitz und viel Humor vor Augen, dass wir letztlich alle „einfach ein bisschen komisch“ sein können.
„(Gem-)einsam“ lautet der Titel des Stückes, welches der WU-Kurs der Klassen 10 unter der Leitung von Ulrich Kögel auf die Bühne brachte. In einer kurzweiligen Collage zeigten die Darstellerinnen und Darsteller auf kreative Art und Weise den Umgang mit Ausgrenzung, Mobbing oder Gruppendruck.
Gängige Vorstellungen von Heldinnen und Helden wurden im Stück „Heldengeschichten“ des DS-Kurses der E-Phase unter der Leitung von Frau Gehlen kritisch hinterfragt und zum Teil sogar zu Grabe getragen. Die Schülerinnen und Schüler manifestierten dabei bekannte Superhelden, aber auch Alltagshelden eindrücklich auf der Bühne, um die Fragen zu stellen, was genau eigentlich einen Helden ausmacht und ob es Helden wirklich gibt.
Turbulente und äußerst unterhaltsame 24 Stunden durchlebte das Publikum in „Ein ganz normaler Tag“, dem Stück des Q2-Kurses unter der Leitung von Harald Minde. Zwischen Aufwachen und nächtlichem Feiern im Club zeigten die Schülerinnen und Schüler mit großem Engagement, Kreativität und feinem Humor im fliegenden Wechsel Szenen, die nur auf den ersten Blick alltäglich erschienen. Satirisch überspitzt wurden konkrete politische und gesellschaftskritische Fragestellungen und Konflikte aufgezeigt, wie z.B. Alltagsrassismus, Konsum, Freundschaft oder Sozialkritik.
„Was bedroht uns?“, „Was beschäftigt uns?“, „Was ist uns eigentlich wichtig?“ – Diese Fragen versuchten die Schülerinnen und Schüler des Q2-Kurses von Daniel Eisert und Yanina Iflazoglu in ihrem Stück „Final Countdown“ zu beantworten, welches sich mit nichts Geringerem als dem drohenden Weltuntergang beschäftigte. Auch wenn die Thematik Schwermut vermuten lässt, überzeugte die Collage mit einer gehörigen Portion Frohsinn. Neben spektakulären Tanzchoreografien, einer ganzen Menge Plastikmüll oder Techmilliardären, die ihre Konflikte mithilfe von Schere-Stein-Papier lösen, wurden auch hier gesellschaftskritische Fragen, wie z.B. der Umgang mit dem Klimawandel, soziale Gerechtigkeit oder Medienkritik erörtert.
Wie bereits im Vorjahr wurden Licht- und Tontechnik der Aufführungen durch die AG für Veranstaltungstechnik unter der Leitung von Jakob Tollerian mit unglaublichem Eifer sehr professionell betreut. Dafür möchte sich die Fachschaft von Herzen bedanken! Darüber hinaus gilt unser Dank allen Zuschauerinnen und Zuschauern, der Schulleitung für die Unterstützung bei Planung und Organisation und dem Hausmeisterteam für die Hilfe beim Aufbau. Wir sind bereits gespannt und voller Vorfreude, was für ein Theater das kommende Schuljahr hervorbringen wird.