Auch wenn die Erfindung des Buches bereits etwa 600 Jahre her ist, so hat das Buch sich auch in Zeiten von digitalen Medien weiterhin durchsetzen können. Und die Bedeutung jener Erfindung ist den Schülern im Rahmen der Begabtenförderung, bei der sie mit dem für die Förderung Leistungsstarker zuständigen Lehrer Herrn Harms Anfang November nach Gießen in die Universitätsbibliothek gefahren sind, deutlich geworden.
Dabei handelt es sich bei dieser Exkursion um eine Ergänzung zu der bisher bestehenden Begabtenförderung, bei der Schüler außerhalb des Unterrichts beispielsweise durch Erarbeitung eines Projektes im Rahmen des Drehtürmodells oder Teilnahme an den Akademietagen gefordert und gefördert werden. Darüber hinaus war es das Ziel, ein wenig über den Tellerrand des alltäglichen Schullebens hinaus zu schauen und sich einen ersten Eindruck von einer Universitätsbibliothek zu verschaffen. Diese Eindrücke, wie man mit der wissenschaftlichen Literatur umgeht, sollen auch bei der Recherche für die Projekte, die im Rahmen des Drehtürmodells erarbeitet werden, helfen.
Die Gießener Universitätsbibliothek besteht aus einer Hauptbibliothek und vier weiteren Zweigstellen, die in Gießen verteilt sind. Ferner umfassen diese Bibliotheken circa 3,8 Mio. Medien, die für etwa 27.000 Studierende sowie etwa 1.900 Wissenschaftler zur Verfügung stehen. Mit vielen Büchern, elektronischen Ressourcen sowie diversen Sammlungen, wie beispielsweise den Ostraka-Sammlungen, hat die Gießener Universitätsbibliothek ein breites Angebot an verschiedenen Medien.
Bei der Exkursion konnten sich zehn Schüler aus den Jahrgangsstufen E bis Q3 zunächst durch einen 45 Minuten langen Einführungsvortrag, gehalten von Frau Menger, der Leiterin des Lesesaals, einen Überblick über die vielen Fachbibliotheken verschaffen und lernen, wie mit der Online-Suchmaschine der Bibliothek umzugehen ist. Jedoch war hier eine eigenständige Recherche für die Schüler nur eingeschränkt möglich, was durch einen zurückliegenden Hackerangriff auf die Bibliothek begründet war und den damit verbundenen und erhöhten Vorsichtsmaßnahmen.
Nach dieser Übungphase, in der man erlernte, wie man das passende Buch durch die online-Suche findet, folgte eine 45-minütige Führung durch die Hauptbibliothek. Dabei wurde gezeigt, dass die Bibliothek einerseits eine Sammlung von Fachliteratur bereitstellt, andererseits einen ruhigen Lernort für Studierende schafft. Nach dem Rundgang hatten die Schüler anschließend die Möglichkeit, die Theorie in Praxis umzusetzen und bestimmte Bücher zu suchen. Dabei wurde ihnen die Herausforderung mit der Fülle an Büchern bewusst und sie konnten sich aber letztendlich durch gegenseitige Hilfe in der Bibliothek zurechtfinden.
Auf diese Weise haben die Schüler sich einem ersten Eindruck von einer Universitätsbibliothek verschaffen können, auch wenn die Übungsphase der Online-Literatursuche durch den Hackerangriff ein wenig erschwert war, und ebenfalls ein wenig Studienalltag miterleben können. Damit verbindet sich die Hoffnung, dass etliche von ihnen nun einen Leseausweis beantragen werden, um fortan den eigenständigen Umgang mit wissenschaftlicher Literatur zu professionalisieren. Des Weiteren konnten die Teilnehmer wertvolle Tipps mitnehmen und Techniken erlernen, die sich für ihr mögliches Studium nach der Schule an einer Universität als sehr nützlich erweisen könnten.
Von links nach rechts: Jan Harms, Tamara Depner, Bernice Herbert, Nathalie Hain, Benedikt Steinberg, Finja Schüler, Paula Biedenkopf, Maro Haffer, Jonas Ebner, Jonas Küster