Für Akzeptanz und Toleranz
Schülervertretung initiiert Antidiskriminierungstag an der Wilhelm-von-Oranien-Schule
„Lernen in Vielfalt, Leben in Verantwortung“ lautet der Leitsatz der Wilhelm-von-Oranien-Schule. Deren Schülervertretung hat aus diesen Worten Taten werden lassen und stellte gemeinsam mit der Lehrerschaft einen Projekttag auf die Beine, der ein Zeichen gegen Diskriminierung setzen sollte. Im Rahmen zahlreicher Workshops sollte die Schülerschaft für das Thema sensibilisiert und Handlungsoptionen gegen Diskriminierung entwickelt werden.
Wie findet man beispielsweise den 5-Euro-Schein im Portemonnaie, wenn man nicht sehen kann? Warum frage ich nicht nach der „Hautfarbe“, wenn ich vom Sitznachbarn den rosa Buntstift aus dem Mäppchen haben möchte? Und wieso macht Diskriminierung nicht einmal vorm Sportunterricht Halt? Diesen und viele anderen Fragen gingen die Schülerrinnen und Schüler in den gewählten Workshops auf den Grund, ertasteten sich Gegenstände, übten sensiblen Sprachumgang und trugen ihre Botschaft „#nohate“ auf Dillenburger Wanderwegen auf und weiter.
So unterhaltsam dieses bunte Angebot auch war, so offenbarte es zugleich auch, in welch vielfältiger Art und Weise Diskriminierung jeden Tag vor aller Augen stattfindet. Um auf diese Problematik gezielt aufmerksam zu machen, wurde der Projekttag in ein Grundgerüst eingebettet, in dem die Schülerschaft selbst Benachteiligung erfahren sollte, aber natürlich ohne dabei echte Diskriminierung zu erleben.
Aus diesem Grunde wurden die Klassen am Vortag des Projekts in jeweils zwei Gruppen geteilt. Wenn es dann für die eine Gruppe in die Pause ging, hatte die andere noch den Klassenraum zu säubern. Ebenso war ihr der Zutritt bestimmter Bereiche auf dem Schulhof untersagt. Willkürlich trennte Freundinnen oder Freunde plötzlich ein rotweißes Flatterband auf dem Schulhof. Die dabei gemachten Erfahrungen wurden später im Klassenverband besprochen.
Zur weiterführenden Auseinandersetzung gab es außerdem die Möglichkeit, die mobile Ausstellung „RECHTSaußen – MITTENdrin? Rechtsextremismus, Erscheinungsformen und Handlungsmöglichkeiten“ vom Demokratiezentrum Hessen, Geschäftsstelle des Beratungsnetzwerks Hessen, zu besichtigen. Ebenfalls wurden die Ergebnisse einer Umfrage präsentiert, in der sich die Schülerinnen und Schülern zu ihren Erfahrungen mit Diskriminierung im Vorfeld äußern konnten.
In einer Abendveranstaltung sprach Dr. Reiner Becker, Leiter des Demokratiezentrums Hessen, zum Thema „Demokratisches Handeln in unsicheren Zeiten“ und informierte auf kompetente Weise, welchen Herausforderungen sich unsere Gesellschaft künftig stellen muss, um antidemokratischen Kräften Einhalt gebieten zu können.
Damit auch bereits von Weitem zu sehen war, dass die Schülerschaft der Wilhelm-von-Oranien-Schule dazu geschlossen ihren Beitrag leisten möchte, prangte ein großes Banner an der Außenwand des Schulgebäudes, das in liebevoller Heimarbeit extra dafür angefertigt worden war und auf dem alle Klassen mit ihrem Namen für Akzeptanz und Toleranz warben.