Open Space und Akademietage
Zwei Pilotprojekte der Begabtenförderung an der Wilhelm-von-Oranien-Schule
Im Rahmen der Begabtenförderung wurde Anfang Februar in zwei Schulstunden ein neues Pilotprojekt aus der Taufe gehoben: die Open-Space-Konferenz, bei der leistungsstarke Schülerinnen und Schüler Expertenwissen austauschen.
Die 16 an der Talentförderung teilnehmenden Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 10 bis Q3 waren der Einladung von Jan Harms, der an der WvO für die Förderung der Leistungsstarken verantwortlich zeichnet, gefolgt und hatten Präsentationen zu selbstgewählten Fachgebieten vorbereitet, in denen sie sich besonders auskennen. Das Ergebnis war eine Themenpalette von bemerkenswerter Vielfalt, die vom sprachlichen und literarischen Bereich über gesellschaftliche, politische, geschichtliche und ethische Fragenkomplexe bis hin zu mathematischen und naturwissenschaftlichen Problemstellungen reichte. Die Herausforderung für die Schülerinnen und Schüler bestand darin, andere Teilnehmende für das eigene Thema zu werben und es ihnen in einem zehnminütigen Vortrag auf individuelle Art und Weise nahezubringen. So konnten die Teilnehmenden einerseits ihre Expertise an ein interessiertes Publikum weitergeben, andererseits aber auch durch die Rezeption dreier Vorstellungen von anderen ihren Horizont erweitern. Die Resonanz der Schülerinnen und Schüler war bezogen auf die Konzeption und Durchführung der Veranstaltung ausnehmend positiv. Vielfach äußerten sie sogar den Wunsch, sowohl ein größeres Zeitfenster für die eigene Präsentation und die anschließende Diskussion mit den Zuhörerinnen und Zuhörern zur Verfügung zu haben als auch an mehr Vorträgen anderer partizipieren zu können.
Auch die Akademie-Tage sind ein neues Angebot für Leistungsstarke. Die Erprobung des Formats verlief erfolgreich.
Für 31 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 6 bis Q4, die an der Begabtenförderung der Schule teilnehmen, hieß es am 09. und 10.02.2022 sowie an einem Nachholtermin am 04.04.2022, dem regulären Unterricht zeitweilig den Rücken zu kehren. Stattdessen nahmen sie ein Angebot wahr, das Koordinator Jan Harms entwickelt hatte. Unter der fachkundigen Leitung der Lehrkräfte Ulrike Stahl-Matena, Simon Grebeldinger und Cosima Schuster sowie der ehemaligen Schüler Fiona Happel und Jakob Pfeifer setzten sich die Teilnehmenden intensiv mit jeweils zwei Themen auseinander, die in dieser Komplexität und Differenziertheit eher selten im normalen Schulalltag behandelt werden. In Workshops von je sechsstündiger Dauer mit den Titeln „England – Better than Brexit?!“, „Klimawandel aus fächerübergreifender Perspektive“ (für die Oberstufe), „Molekül-Küche“ und „Let’s get loud! Gedanken zur Sprache bringen“ (für die Unter- und Mittelstufe) wurde eifrig recherchiert, exzerpiert, gewerkelt, experimentiert, gegrübelt, geprüft, diskutiert, dokumentiert und präsentiert. Versorgten sich die Schülerinnen und Schüler hierbei mit geistiger Nahrung, konnten sie sich am Ende jedes Akademietags zusätzlich körperlich mit einem kleinen Imbiss stärken, für den der Förderverein „Wilhelms Freunde“ die finanziellen Mittel bereitstellte. Zahlreiche begeisterte Rückmeldungen von Schülerinnen und Schülern, die u.a. den lehrreichen Charakter der Veranstaltung, die angenehme Atmosphäre und die Gelegenheit zur fruchtbaren Zusammenarbeit mit anderen Wissbegierigen hervorhoben, lassen eine Fortsetzung des Formats wahrscheinlich werden.