Wer beherrscht denn noch Rechtschreibung?
Rund 160 Schülerinnen und Schüler der Wilhelm-von-Oranien-Schule nehmen am Rechtschreibwettbewerb für die Oberstufe teil
Die Teilnahme der Schülerinnen und Schüler der E-Phase an dem von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft initiierten bundesweiten Wettbewerb „Deutschland schreibt!“ hat mittlerweile an der Wilhelm-von-Oranien-Schule (WvO) Tradition.
Doch konnte der am Anfang März ausgetragene Schulentscheid in diesem Jahr pandemiebedingt nicht nach dem bekannten Format „Dillenburg schreibt!“ zentral in einer Großveranstaltung im Atrium mit auswärtigen Gästen und buntem Rahmenprogramm zelebriert, sondern musste rein schulintern und nach Klassen getrennt durchgeführt werden. Nichtsdestotrotz bestand für besonders rechtschreibstarke und -begeisterte Schülerinnen und Schüler anderer Jahrgangsstufen ebenfalls die Möglichkeit, das 163 Wörter umfassende Diktat mitzuschreiben.
Der amüsante Text beschäftigte sich thematisch mit einem WG-Casting, in dem die Mitbewohner, allen voran eine „etepetete wirkende“ und „beileibe wenig ladylike“ agierende „Mittzwanzigerin“, mit ihrer „skurril“ anmutenden Offenheit, einen „x-Beliebigen“ zu suchen, „der in puncto Hausarbeit auf Zack ist“, einen anfangs „vertrauensseligen“ Bewerber verschrecken, der angesichts des im „Apartment“ herrschenden „ausgesprochen ekelerregenden Wirrwarrs aus unappetitlichen Pommes-frites-Resten und einem alten Laib Brot“ den Vorsatz fasst, „spornstreichs davonzulaufen“.
Diese und andere rechtschreibliche Tücken lösten bei den Schülerinnen und Schülern schon beim Schreiben des Diktats und noch mehr bei der anschließenden Selbstkorrektur Reaktionen aus, die von Freude bis zu (gespielter) Verzweiflung reichten. Die Diktate mit den wenigsten Fehlern wurden einer Gegenkorrektur durch den Deutsch-Leistungskurs der Jahrgangsstufe Q2 unter der Leitung von Uta Sippel unterzogen.
Von den Schülerinnen und Schülern der E-Phase erreichten mit jeweils 13 Fehlern Ben Kring, Josefine Kumst, Benedikt Steinberg und Paula Weber die beste Platzierung. Paula Reimann, Luisa Scheidt, Emilia Thielmann und Paula Würtz teilten sich mit 15 Fehlern den zweiten Rang, gefolgt von Ira Peter, Valentin Reich und Emma Weil mit je 17 Fehlern. Außer Konkurrenz erzielte Jonatan Schmidt (Jahrgangsstufe 8) mit elf Fehlern ein beeindruckendes Ergebnis. Im Rahmen einer kleinen Siegerehrung, die am 25. März stattfand, beglückwünschten Schulleiter Martin Hinterlang, Fachbereichsleiter Markus Hoffmann und Jan Harms, Organisator des Rechtschreibwettbewerbs, die Schülerinnen und Schüler zu ihren Leistungen.
Die Erstplatzierten werden WvO Ende Juni im überregionalen Finale gegen Teams aus ganz Hessen und einigen weiteren Bundesländern vertreten zu dürfen. Dieser Wettbewerb wird erstmalig in digitaler Form durchgeführt werden.
Die Bestplatzierten der Wilhelm-von-Oranien-Schule im diesjährigen Rechtschreibwettbewerb mit Koordinator Jan Harms (r.) und Fachbereichsleiter Markus Hoffmann (l). Jonatan Schmidt (hinten 3.v.l.) aus Klasse 8 hatte die wenigsten Fehler von allen Teilnehmern.
Als Preise gab es Urkunden, den aktuellen Duden und WvO-Tassen.