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Wer engagiert sich heute für etwas, ohne überhaupt zu wissen, was der „Lohn“ für solche Mühen ist? Wohl die wenigsten von uns würden auf einen solchen Deal eingehen. Umso bemerkenswerter, wenn sich junge Menschen auf Unbekanntes einlassen, sich ausprobieren wollen, um ihre Fähigkeiten und Talente unter Beweis zu stellen.

So wie Fabienne Koch, eine aktuelle WvO-Absolventin des Jahrgangs 2021. Im Rahmen des Projektes „Kalter Krieg“ hat sie im Geschichtsunterricht ihres Lehrers Paul Sajon die beste Präsentation mit dem Titel „Anfang vom Ende der Sowjetunion. Perestroika und Glasnost in der Ära Gorbatschow” erstellt. Diese umfangreiche Arbeit befasst sich mit dem Ostblock und dem letzten Anführer der Sowjetunion, Michail Gorbatschow. Dessen Politik wird in seiner Heimat sehr kontrovers betrachtet – ja von vielen in Russland eigentlich sogar abgelehnt. Im Westen hingegen wird er als Held der deutschen Einheit und als Gegner der Ost-West-Konfrontation gefeiert. Am 2.3.1990 beging er ohne öffentlichen Rummel seinen neunzigsten Geburtstag.
Er ist der letzte noch lebende große Spitzenpolitiker der Wende 1989/1990. Dies war auch die Gelegenheit, das Lebenswerk dieses großen Staatsmannes im Grundkurs Geschichte zu würdigen.

Es blieb aber nicht bei der Präsentation im schulischen Rahmen. Der ausführliche Beitrag von Fabienne Koch wurde nach Berlin zum Osteuropa-Institut geschickt. Und die dortigen Experten an der Freien Universität Berlin lobten die Präsentation als „sehr gut und perfekt“. Der Russlandexperte Prof. Alexander Libman führte ein fast einstündiges Gespräch per Videokonferenz mit der Dillenburger Schülerin. In dem Gespräch ging es um die sowjetische und russische Geschichte sowie die aktuelle Entwicklung in den deutsch-russischen Beziehungen. Fazit des Austauschs war: Die deutsch-russischen Beziehungen werden mittelfristig wohl auf dem heutigen – eher unterkühlten Niveau – bleiben. Fabienne Koch war „sehr überrascht, wie offen und verständnisvoll der Dialog ablief.“

Mit dem Russischen Haus in Berlin hat sich noch eine zweite renommierte Institution mit der Schülerarbeit befasst. Auch die Vizedirektorin, Frau Svetlana Nekrasova, lobte in ihrer Mail die Arbeit für ihre „Tiefe und Gründlichkeit“. Im Belobigungsschreiben vom Russischen Haus in Berlin ist u.a. zu lesen:
„Ihr Interesse und Ihre tiefgründige Herangehensweise an dieses schwierige zeitgeschichtliche Thema haben uns sehr beeindruckt. Hiermit sprechen wir unsere Anerkennung für Ihre umfangreiche Arbeit aus.“ Für Fabienne Koch wurde sogar eine Möglichkeit eröffnet, zur einer thematischen Veranstaltung im Russischen Haus (diital oder in Präsenz) nach Berlin zu kommen.

Fabienne Koch, die Autorin der Präsentation, meinte rückblickend auf ihre Präsentation, dass sie zunächst einfach nur eine bessere Note in Geschichte haben wollte. Deshalb sei sie im Blick auf das bevorstehende Abitur auch genervt gewesen von dem großen Berg Arbeit, der zu bewältigen war. Sie stand sogar kurz davor aufzugeben. „Dann aber fiel mir auf, je mehr ich nachforschte, desto interessanter und spannender wurde das Thema für mich und desto mehr wollte ich darüber herausfinden und wissen. Es war wie ein Puzzle. Dass meine russlanddeutsche Familie damals selbst von den Geschehnissen betroffen war, verstärkte meine Wissbegierde zusätzlich.“ Überglücklich war sie deshalb über die große Anerkennung ihrer Leistung und dass sich ihr Fleiß ausgezahlt hat. „Ich kann allen jungen Menschen raten, ihrer Leidenschaft zu folgen. Spezialisiert euch auf die eine Sache, für die ihr brennt, und traut euch, euren eigenen, besonderen Weg zu beschreiten“, resümierte sie am Ende.
Trotz großen Anstrengungen und einem nicht selten ungewissen Ausgang lohnt es sich doch immer wieder, mit einer Projektarbeit anzufangen.

Auch Schulleiter Martin Hinterlang (l.) gratulierte Fabienne Koch zu ihrer hervorragenden Arbeit.


„Der Anfang vom Ende der Sowjetunion. Perestroika und Glasnost in der Ära Gorbatschow“ als Titel der Präsentation


Prof. Alexander Libman, FU Berlin – Osteuropainstitut


Vizedirektorin Svetlana Nekrasova – Russ. Haus Berlin

2021
copyright Text: Fabienne Koch und Paul Sajon, WvO
copyright Foto: Osteuropainstitut Berlin, Russisches Haus Berlin, Markus Hoffmann WvO
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