Zwischenbilanz – denn mit den mündlichen Prüfungen geht’s demnächst weiter. Fragen an Studienleiterin Andrea Stühler
FRAGE: Wie viele Kandidaten sind angetreten? Gab es coronabedingte Ausfälle?
STÜHLER: 127 Schülerinnen und Schüler waren zur Prüfung zugelassen. Leider konnte eine Schülerin an ihren drei schriftlichen Prüfungen nicht teilnehmen aufgrund einer Quarantäne-Anordnung (positiver Test in ihrer Familie). Ein anderer Schüler fehlte bei allen Prüfungen aufgrund einer längerfristigen Erkrankung und an einem Prüfungstag ein weiterer Schüler mit Krankmeldung, aber beide Fälle nicht coronabedingt.
Für alle versäumten Prüfungen müssen die Nachtermine in Anspruch genommen werden; die Nachtermine starten am 18. Mai mit Chemie und enden bei uns am 1. Juni mit Mathematik.
FRAGE: Waren die Aufgaben dieses Jahr einfacher oder auf normalem Niveau?
STÜHLER: Insgesamt bewegten sich die Aufgaben auf dem Niveau der Vorjahre. Man kann also nicht sagen, dass dieser Jahrgang aus „Corona-Mitleid“ mit Samthandschuhen angefasst worden wäre. In allen Fächern war nach Rückmeldung unserer Prüferinnen und Prüfer jede Aufgabe für die Prüflinge grundsätzlich machbar. In einigen Fächern hatten wir den Eindruck, dass im Auswahlangebot der Aufgaben auf Inhalte verzichtet worden ist, die letztes Jahr im ersten Total-Lockdown (März/April) unterrichtet worden sind. Aber das ist nur eine Vermutung.
FRAGE: Wie wurde die „Maskenpause“ (Zeitaufschlag zum Durchatmen an der frischen Luft) in Anspruch genommen?
STÜHLER: Im Leistungskurs erhielten die Prüflinge 30 min. Zeitzuschlag, damit sie mal raus ins Freie gehen konnten, um die Maske abzusetzen, im Grundkurs 25 min.
Diese Freiluftgänge wurden unserer Wahrnehmung nach eher selten in Anspruch genommen. Vermutlich wurde die Zeit daher von vielen eher genutzt, um ein paar Sätze mehr zu schreiben oder nochmal sorgfältig Fehler zu korrigieren.
FRAGE: Wurden die freiwilligen Antigen-Selbsttests am Prüfungsmorgen in Anspruch genommen, um dann ohne Mund-Nasenbedeckung schreiben zu dürfen?
STÜHLER: Von einigen Schülerinnen und Schülern schon, von anderen nicht, das war sehr verschieden je nach Prüfungsgruppe. Eine Stunde vor Beginn der Prüfung wurden im jeweiligen Prüfungsraum Testsets zur Verfügung gestellt. Bei uns traten aber keine positiven Testergebnisse auf. Wer einen Test freiwillig durchgeführt hat, durfte die Prüfung auf seinem Platz ohne Maske schreiben, alle anderen mussten weiterhin die Maske tragen.
Hierzu hieß es offiziell aus dem Kultusministerium: „Prüflinge, die zu Beginn des Prüfungstages einen Antigen-Test zur Eigenanwendung durch Laien mit negativem Ergebnis in der Schule unter Anleitung vorgenommen haben oder einen tagesaktuellen sogenannten Bürgertest (PoC-Antigentest zur patientennahen Anwendung durch Dritte) mit negativem Ergebnis vorweisen können, sind an ihrem Arbeitsplatz für die Dauer der Prüfung von der Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung befreit; die sonstigen Hygieneregeln sind weiterhin einzuhalten.“
Alle anderen Hygieneregeln, auf die hier verwiesen wird, wurden selbstverständlich eingehalten: Kleine Gruppen in großen Räumen mit Mindestabstand, Gelegenheiten zum Händewaschen und Desinfizieren, keine unnötigen Kontakte vor oder nach den Prüfungen usw.
Die Maskenpause-Regelung (vgl. vorherige Antwort) galt übrigens für alle, egal ob mit oder ohne Test.
FRAGE: Hatten die Prüflinge in diesem Jahr mit besonders viel Nervosität zu kämpfen?
STÜHLER: Nach unserer Wahrnehmung nicht mehr als sonst. Es mag wohl sein, dass dieses Jahr die Rahmenbedingungen deutlich anstrengender waren, aber da hat sich der Abiturjahrgang wirklich sehr krisenresistent präsentiert.