Gesucht: Die beste Brücke Deutschlands
Wahlunterricht „Dynamo+“ der Klasse 10 nimmt am Wettbewerb „Brücken schlagen“ teil
Unter Leitung der Bundesingenieurkammer führen die Ingenieurkammern der Länder jährlich den Schülerwettbewerb Junior.ING durch. Bundesweit nahmen ca. 6.000 Schülergruppen zum diesjährigen Thema „Brücken schlagen“ teil, bei dem ein Modell für eine Fußgänger- und Radfahrbrücke entworfen und gebaut werden musste. Die Gewinner des hessischen Wettbewerbs wurden im Rahmen einer Preisverleihung mit einer Schnuppervorlesung in der Kongresshalle in Gießen geehrt, bei der alle eingereichten Brückenmodelle bestaunt werden konnten.
Vier Schülergruppen des Wahlunterrichts „Dynamo+“ der Klasse 10 nahmen die Modellbau-Aufgabe zum Anlass, im Unterricht das Themengebiet der Statik zu erkunden. Begonnen bei grundlegenden Prinzipien der Mechanik über Einblicke in online verfügbare Statik-Vorlesungen, bei denen die Komplexität des Fachgebiets schnell klar wurde, wurden verschiedene Konzepte und Modelle – bspw. der Querverstrebungen – durch das Computerspiel „Bridge Builder“ zunächst digital getestet und anschließend in ersten Planungsüberlegungen in Skizzen und Zeichnungen übertragen. Daraus entwickelten sich immer mehr Ideen für das eigentliche Modell, welches dann über mehrere Wochen gebaut wurde. Die Ingenieurkammer machte es den Schülerinnen und Schülern jedoch nicht leicht und stellten eine Vielzahl an zu beachtenden Bedingungen an das Modell: Kriterien zu Abmessungen des Modells, erlaubte und verbotene Baumaterialien, Belastungstest. Außerdem mussten die Teilnehmer verschiedene Merkmale hinsichtlich der späteren Bewertung, wie die Entwurfsqualität, Gestaltung und Originalität, effizienter Materialeinsatz sowie die Verarbeitung immer im Blick behalten.
Die entworfenen Brückenmodelle wurden Anfang Februar bei der hessischen Ingenieurkammer in Wiesbaden eingereicht und im Anschluss von einer Jury, bestehend aus Architekten, Ingenieuren, Universitätsprofessoren und weiteren fachkundigen Mitarbeitern der Ingenieurkammer begutachtet und bewertet.
Die Gewinner des Wettbewerbs wurden in der Kongresshalle in Gießen im Rahmen einer großen Preisverleihung geehrt. Dabei nahmen Schülergruppen und Lehrkräfte aus ganz Hessen teil und konnten alle eingereichten Modelle zunächst in Augenschein nehmen, bevor Prof. Dr.-Ing. Bertram Hühn von der Technischen Hochschule Mittelhessen Einblicke in Zug- und Druckkräfte gab und diese durch Messungen an einem Modell eindrücklich und erlebbar machte. Neben einer Vielzahl an Laudatoren für die Preisträger aus der Fachwelt der Statik übermittelte auch der hessische Kultusminister Prof. Dr. Alexander Lorz ein Video-Grußwort und gratulierte allen Teilnehmenden zu ihren Modellen und ihrer erfolgreichen Teilnahme und machte zugleich Werbung für Berufe in der Ingenieurwelt.
Die ersten drei Plätze sowie einige Sonderpreisgewinner in den Kategorien Verarbeitungsqualität, Kreativität und intelligenten Materialeinsatz erhielten Geldpreise bis 250 Euro; die Gewinner nehmen darüber hinaus am Bundeswettbewerb in Berlin teil. Die WvO-Schülergruppen landeten leider nicht auf den ersten drei Plätzen, konnten sich aber über Urkunden für ihre erfolgreiche Teilnahme freuen. Die eingereichten Modelle wurden anschließend wieder mit in die Schule transportiert und können nun auf dem Physikflur bestaunt werden.
