Vorher nachfragen bei denen, die nachher schlauer waren
9. Alumnitag an der Wilhelm-von-Oranien-Schule als Beitrag zur Berufsorientierung
Nico Hofeditz war schon zu Schulzeiten ein Physik-Crack, im Jahr 2012 wurde er Dritter beim Bundeswettbewerb „Jugend forscht“. Im selben Jahr bastelte er sein Abitur an der Wilhelm-von-Oranien-Schule (WvO) und absolvierte anschließend ein Physikstudium an der Uni Marburg. Nun bereitet er sich auf seine Promotion vor und ist im Herbst 2022 beim Dillenburger Traditionsunternehmen Isabellenhütte als „Functional Safety Engineer“ vor Anker gegangen. Bereits zum dritten Mal berät er beim WvO-Alumnitag Anfang März die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe Q2 (Kl.12) hinsichtlich Studien- und Berufswahl. Gemeinsam mit 38 anderen Alumni – so nennt man die Ehemaligen einer Bildungseinrichtung – stellt er seinen bisherigen Werdegang in Studium und Beruf vor, anschließend können die Zuhörer Fragen stellen.
Zum neunten Mal findet der Alumnitag am Dillenburger Gymnasium statt. Vorbereitet von den Berufskoordinatoren Kati Weigel und Stefan Riemer hat sich diese Tradition zu einer festen Säule der Berufs-und Studienorientierung entwickelt, ist aber auch ein beliebtes Highlight für Absolventen der letzten Jahre geworden, die gern den Kontakt zu alten Schule pflegen.
Nach der Begrüßung und einem Impulsvortrag im Plenum, den dieses Jahr Nico Hofeditz gemeinsam mit Tim Düding hält, der im selben Jahr wie er Abitur gemacht hat und nun bei der Herborner Pumpentechnik GmbH & Co KG arbeitet, gehen die Alumni in die einzelnen Räume, um ihren Studiengang oder ihren Ausbildungsberuf vorzustellen. Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe Q2 haben sich vorher in zwei verschiedene Angebote eingewählt, die sie nacheinander, unterbrochen von einer kleinen Pause, aufsuchen. Die Palette ist breit gefächert: Von A wie Auswärtiges Amt bis Z wie Zentralbankwesen ist für fast alle Interessenten etwas dabei. Nico Hofeditz und Tim Düding stellen den Beruf des Entwicklungsingenieurs vor – und wie man dahin kommt.
Hätte Nico sich zu seiner Schulzeit auch solch einen Alumnitag gewünscht? „Ich selbst war mir nach dem Abitur schon recht sicher, wie mein weiterer Weg aussehen sollte, und tatsächlich sind die letzten zehn Jahre ziemlich genau so verlaufen, wie ich es mir damals vorgestellt habe“, resümiert der Physiker. „Aber aus meiner heutigen Perspektive fallen mir zahlreiche interessante Möglichkeiten ein, wie ich diesen Weg anders hätte gestalten können. Ein Alumnitag hätte mir damals geholfen, mit Personen in Kontakt zu kommen, die mir auf diesem Weg bereits etwas voraus sind. Vielleicht hätte ich interessante Alternativen kennengelernt. Das Sprichwort ‚Nachher ist man immer schlauer‘ trifft definitiv auf die Studien- und Berufswahl zu!“
Befragt nach einem Tipp für seine Zuhörer bzw. die Abiturienten des kommenden Jahres, empfiehlt Nico Hofeditz dann auch folgerichtig: „Ich kann nur ermutigen, gezielt Personen um Rat zu fragen, die auf dem angepeilten Berufsweg schon weiter sind. Denn nachher ist man immer schlauer und viele Menschen nehmen sich gerne Zeit, um ihre Erfahrungen und Ratschläge weiterzugeben. Der Alumnitag ist eine gute Möglichkeit, um mit genau solchen Personen in Kontakt zu kommen.“
Dies ist auch das Anliegen der Organisatoren. Kati Weigel und Stefan Riemer freuen sich jedes Jahr darauf, die Alumni mit den Abiturienten von morgen in Kontakt zu bringen. Unterstützt werden Sie dabei von der stellvertretenden Schulleiterin Andrea Stühler und Fachbereichsleiterin Kerstin Renkhoff, außerdem vom Förderverein „Wilhelms Freunde“. Dessen Vorsitzender Dr. Bernd Peter nimmt auch stets gern am Alumnitag teil und freut sich über die regen Kontakte, die entstehen. „Die Pflege der Verbundenheit zwischen Schule und Ehemaligen ist einer der wesentlichen Vereinszwecke. Da unterstützen wir die Durchführung des Alumnitages gern finanziell. Es ist jedes Jahr eine gelungene Veranstaltung mit einer tollen Atmosphäre.“
Nächstes Jahr steht dann ein Jubiläum an – zehn Jahre WvO-Alumnitag! Der Förderverein hat schon zugesagt, zur Feier ordentlich was springen zu lassen. Wenn er es irgendwie einrichten kann, wird wohl auch Nico Hofeditz wieder mit dabei sein.