„Schüler fragen, Profis antworten“
Berufsinformationstag an vier Schulen in Dillenburg und Herborn in Kooperation mit dem RC Dillenburg
Auf Einladung des Teams um Stefan Kreck des Rotary Clubs Dillenburg fanden zahlreiche Referenten aus der Arbeitswelt den Weg an vier weiterführende Schulen in Herborn und Dillenburg. Anlass war der Berufsinformationstag „Schüler fragen, Profis antworten". Insgesamt informierten 35 Referenten über 500 Schülerinnen und Schüler an der Comenius-Schule und dem Johanneum Gymnasium in Herborn sowie an den Kaufmännischen Schulen des Lahn-Dill-Kreises und an der Wilhelm-von-Oranien-Schule (WvO) in Dillenburg.
Ziel der Veranstaltung ist es, berufserfahrene Profis mit Schülern in Kontakt zu bringen, um ihnen wertvolle Informationen zur Berufswahl zu vermitteln und Gelegenheit zum Austausch zu ermöglichen.
Als Auftakt der Veranstaltung am Johanneum Gymnasium und an der WvO referierte zu Beginn Prof. Dr. Ing. Jens Minnert, Leitender Direktor der Technischen Hochschule Mittelhessen für das Duale Studium, in seinem anregenden Impulsvortrag über den Weg der Entscheidungsfindung zur beruflichen Zukunft und fand hierbei in motivierender und inspirierender Weise eindringliche Worte.
Im Anschluss konnten die Schülerinnen und Schüler in zwei Durchgängen jeweils ein Vortragsthema besuchen und wertvolle Informationen aus erster Hand für ihren Orientierungsprozess mitnehmen, aber auch ins Gespräch mit den Referenten kommen. Liv Marit Stehl und Paul-Jonas Reumermann, beides Teilnehmer aus der Jahrgangsstufe Q1 an der WvO, blicken auf die Veranstaltung zurück:
„Der Impulsvortrag von Herrn Prof. Minnert hat uns vor allem bewusst gemacht, wie wichtig es ist, dass wir uns über unsere Interessen sowie Stärken und Schwächen im Klaren werden. Hochgerechnet arbeiten wir acht Jahre unseres Lebens am Stück und daher ist es sehr wichtig, das zu machen, was uns Spaß macht. Darüber hinaus hat er uns ermutigt, Chancen zu nutzen und unseren eigenen Weg zu gehen. Es komme nicht darauf an, sofort den richtigen Berufsweg einzuschlagen, sondern sich die Zeit zu nehmen herauszufinden, was einem liegt und Freude bringt. Jeder müsse somit seinen eigenen Weg finden und gehen. Auch die jeweiligen Vorträge im Anschluss empfanden wir als sehr hilfreich und lehrreich. Neben nützlichen Informationen zum Ablauf der Ausbildung oder des Studiums fanden wir vor allem die praxisnahen Einblicke in den Berufsalltag spannend und haben für uns als Erkenntnis gewonnen, wie wichtig überfachliche Qualifikationen wie Teamfähigkeit, Organisationsvermögen oder Belastbarkeit sind. Ebenfalls konnten wir für uns mitnehmen, dass es nicht immer auf die perfekten Noten ankommt, sondern auch außerschulische Leistungen, wie beispielsweise ehrenamtliche Arbeit, beachtet werden.“
Kati Weigel und Stefan Riemer, Koordinatoren für Berufliche Orientierung an der WvO, stimmen zu und ergänzen: „Die Vorträge haben naturgemäß eine informierende Funktion. Noch wichtiger sind jedoch zwei weitere Aspekte dieses tollen Tages: Es ist viel gewonnen, wenn Schülerinnen und Schüler durch die Eindrücke nicht nur informiert, sondern motiviert und inspiriert werden. Der gewinnbringende Charakter der Veranstaltung besteht in der Möglichkeit, über den beruflichen Werdegang ins Gespräch zu kommen. Von diesen Eindrücken und Erfahrungen profitieren unsere Schülerinnen und Schüler immens. Hierzu hat auch der sehr anregende Impulsvortrag von Prof. Minnert beigetragen. Wir bedanken uns als Schule bei den Gästen und beim Rotary Club Dillenburg für die Durchführung und freuen uns jetzt schon auf die Durchführung im kommenden Jahr.“
Schülerbericht zu „Schüler fragen, Profis antworten“
Zunächst durften wir uns einen Vortrag von Prof. Dr. Ing. Jens Minnert anhören. Dieser hat uns vor allem bewusst gemacht, wie wichtig es ist, dass wir uns über unsere Interessen, sowie Stärken und Schwächen im Klaren werden. Hochgerechnet arbeiten wir acht Jahre unseres Lebens am Stück und daher ist es sehr wichtig, das zu machen, was uns Spaß macht. Darüber hinaus hat er uns ermutigt, Chancen zu nutzen und unseren eigenen Weg zu gehen. Es komme nicht darauf an, sofort den richtigen Berufsweg einzuschlagen, sondern sich die Zeit zu nehmen herauszufinden, was einem liegt und Freude bringt. Jeder müsse somit seinen eigenen Weg finden und gehen. Dieser Vortrag war für uns sehr hilfreich und ermutigend, denn es wurde uns bewusst, wie wichtig es ist, seine eigenen Interessen kennenzulernen und sich daran zu orientieren, nicht an der Meinung anderer.
Daraufhin haben wir beide uns den Vortrag der Referenten von StudiumPlus angehört. Auch diesen empfanden wir als sehr hilfreich und lehrreich. Zu Beginn wurden wir über das Konzept von StudiumPlus aufgeklärt. Sie verfolgen das Konzept des Dualen Studiums und arbeiten eng mit der Technischen Hochschule Mittelhessen zusammen, weshalb sie hauptsächlich technische Studiengänge anbieten. Darüber hinaus hat StudiumPlus über 1.000 Partnerunternehmen. Bei diesen bewirbt man sich mit dem klassischen Bewerbungsverfahren. Jegliche Kosten und Organisation übernimmt dann das Unternehmen, bei welchem man angenommen wurde. Das Studium läuft in Blöcken ab. Das bedeutet, man arbeitet entweder Vollzeit im Unternehmen oder studiert Vollzeit in der Universität. In der gesamten Zeit wird man vom Unternehmen bezahlt. Besonders hervorzuheben ist, dass das Konzept von StudiumPlus einem als Student viele Chancen gibt, Praxiserfahrungen zu sammeln und dennoch in kleinen Klassenverbänden Schritt für Schritt zu lernen. Außerdem hat man als Absolvent sehr gute Chancen, vom jeweiligen Unternehmen übernommen zu werden und im Unternehmen aufzusteigen. Ebenfalls konnten wir für uns mitnehmen, dass es nicht immer auf die perfekten Noten ankommt, sondern auch außerschulische Leistungen, wie beispielsweise ehrenamtliche Arbeit, beachtet werden.
Anschließend besuchten wir unterschiedliche Vorträge. Im Zuge dessen konnte Liv sich den Vortrag über Medizin und Paul sich den Vortrag über Jura anhören.
Liv berichtet: Der Beruf des Arztes ist schon immer ein sehr großer Traum von mir. Die Referentin Linda Jung hat mir den Beruf eines Chirurgen nahegebracht. Zunächst besitzt das Medizinstudium der Humanmedizin eine bundesweite Zulassungsbeschränkung. Bewerben muss man sich bei der Stiftung für Hochschulzulassungen. Zugelassen werden zunächst 30% nach der Abiturbestenquote, 10% über zusätzliche Eignungsquoten, wie beispielsweise der Medizinertest, und 60% verläuft nach dem Auswahlverfahren der jeweiligen Hochschule. Im Verlauf des Vortrages wurden uns einige Fallbeispiele gezeigt. Unter anderem wurde uns ein ausgerenktes Schultergelenk und eine gebrochene Wirbelsäule gezeigt. Vor allem nehme ich daraus für mich mit, wie vielfältig der Alltag eines Chirurgen ist, denn die Art der Fälle kann sehr unterschiedlich sein. Darüber hinaus muss ein Arzt teamarbeitsfähig sein, denn ein Patient wird meist von vielen unterschiedlichen Ärzten behandelt, welche gemeinsam das Wohl des Patienten erstreben. Auch die Belastbarkeit eines Arztes muss sehr hoch sein, da man teilweise 24 Stunden am Stück arbeiten muss. Außerdem konnte Frau Jung mich sehr ermutigen, denn sie machte mir bewusst, dass man auch mit einem Abitur, welches nicht einem Durchschnitt von 1,0 entspricht, Medizin studieren kann. Denn auch durch Ausbildungen im medizinischen Bereich oder einen Medizinertest hat man gute Chancen, Medizin studieren zu können.
Paul berichtet: Der Beruf des Richters wurde durch den Referenten Johannes Friedrich Landau sehr detailliert und gut geschildert. Es war sehr interessant, die Einschätzung eines Richters über das Jura-Studium zu erfahren und welchen Herausforderungen man als Richter im Alltag begegnet. Besonders interessant fand ich die absolute Unabhängigkeit, die man als Richter hat. Das Urteil, welches der Richter fällt, gilt zunächst. Dabei muss er sich natürlich an seine Vorschriften halten, doch er muss sich erstmal vor niemandem dafür rechtfertigen. Danach ging Herr Landau auf den Studiengang ein und informierte uns über die Themen, die auf uns zukämen. Dazu gehören beispielsweise Grundrecht, Öffentliches Recht und viele mehr. Besonders detailliert klärte uns Herr Landau über die beiden Staatsexamina auf, die als Jura-Student zu bewältigen sind. Diese sind sehr anspruchsvoll und man muss eine gewisse Punktzahl erreichen, um sich dann als Richter bei dem jeweiligen Oberlandesgericht bewerben zu können. Als Richter muss man viele Fälle bearbeiten, doch es gibt keinen Fall zweimal. Es gibt also eine große Abwechslung, welche den Beruf auszeichnet. Herr Landau betonte in seinem Vortrag, dass es besonders wichtig sei, dass man als Richter in der Lage ist, Entscheidungen zu treffen. Ich habe den Vortag als sehr informativ und hilfreich empfunden, da ich an ein weiteres Berufsfeld herangeführt wurde. Besonders als Politik interessierter Mensch hat es Spaß gemacht, sich mit diesem Beruf durch den Vortrag vertraut zu machen.
Zusammenfassend lässt sich also festhalten, dass alle Vorträge für uns sowohl informativ als auch ermutigend waren.
Referenten an der WvO
Prof. Minnert im Vortrag
RC Dillenburg, Kreck
Auftakt an der WvO mit Prof. Minnert