Europa entdecken und mitgestalten

Siegerehrung im 69. Europäischen Wettbewerb für drei WvO-Schüler in Wiesbaden

Drei Tage nach Berlin, Einkaufsgutschein in der Tasche, Gespräche mit mehreren Bundesministern, Besichtigung des Kanzleramtes - das alles ohne einen Cent dafür zu bezahlen! Wie schafft das ein „normaler” Mittelhesse? Ganz einfach: Mit guten Ideen ein Skript schreiben, dann ein Video erstellen und schneiden - am Ende die Jury-Bewertung abwarten und hoffentlich siegen.

Die drei Schüler der Wilhelm-von-Oranien-Schule Jonas Küster, Alexander Nöh und Tim Pletsch haben im bundesweiten 69. Europäischen Wettbewerb „Nächster Halt: Nachhaltigkeit” den ersten Reise-Bundespreis gewonnen. Unter der Anleitung ihres Politiklehrers Paul Sajon erstellten sie den preisgekrönten Video-Beitrag „Kleidung-Konsum-Klima. Ist billig eine Sünde?”.

Der Plot des Films

Das kreativ erstellte Video zeigt einen Journalisten, Felix Günther, der einen Artikel zum Thema “Europäische Kleidungsindustrie” verfassen soll. Bei seiner Recherche trifft er u. a. einen Vertreter der Kleidungsindustrie sowie die EU selbst. Günthers Verhältnis zu seinem Chef-Redakteur ist kompliziert und das offene Ende macht Zuschauer nachdenklich…

Die Projektarbeit

Bis zum Erfolg war es jedoch ein langer Weg – es gab Höhen und Tiefen. Im Verlauf des Projektes haben die Schüler Spaß an dem Thema, an der Recherche und an der Umsetzung gewonnen. Mehrere Wochen Zeit und Arbeit wurden in das Projekt investiert.

Erschwerend kamen noch die seinerzeitigen Corona-Bestimmungen hinzu. Trotzdem ließen sich die Schüler nicht entmutigen, schrieben das Skript um und drehten zusätzlich neue Szenen.

Der Erfolg

Die Anstrengung hat sich gelohnt – es war aber nicht einfach, bis an die absolute Bundesspitze vorzudringen, denn der Europäische Wettbewerb ist nicht nur der älteste, sondern auch einer der renommiertesten Schülerwettbewerbe Deutschlands. Der Schirmherr des Wettbewerbs ist der Bundespräsident.

Am 69. Europäischen Wettbewerb 2021/2022, der unter dem Motto „kreativ lernend Europa entdecken und mitgestalten“ stand, beteiligten sich 1.053 Schulen. Die meisten davon waren Gymnasien (463), Grundschulen (211) und Gesamtschulen (103). Insgesamt haben 58.247 Schülerinnen und Schüler am Wettbewerb teilgenommen. Es wurden 16.773 Arbeiten eingereicht. 530 Bundespreise wurden vergeben – darunter Sach- und Geldpreise ebenso wie Reisen. Die höchste Auszeichnung – der erste Preis – bei den Bundespreisen waren die Reisepreise; bundesweit wurden nur 105 Reisepreise vergeben.

Die Preisverleihung in Hessischen Landtag

Die Preisverleihung erfolgte für alle Teilnehmer des Wettbewerbes in den jeweiligen Landeshauptstädten. So fuhren die Dillenburger Anfang Juli zum Hessischen Landtag nach Wiesbaden, um ihre Urkunden entgegenzunehmen. Begrüßt wurden alle Preisträger von der Gastgeberin Karin Müller, der Vize-Präsidentin des Hessischen Landtages. Danach folgte Thomas Mann (Vorsitzender des Landesverbandes der Europa-Union Hessen), der zu dem Thema Nachhaltigkeit sprach. Er forderte Zusammenhalt und gemeinsames Engagement. Das Wort hatte auch der hessische Koordinator des Wettbewerbs Fabian Berly Gimelle, der allen Mitverantwortlichen, Teilnehmern, Organisatoren, aber vor allem auch den betreuenden Lehrern, dankte. Während der Reden wurden beispielhaft einige Projektarbeiten auf Bildschirmen projiziert und die besten Werke sogar live ausgestellt. In einem Extra „Best of Kurzfilm“ wurden daran anknüpfend weitere Arbeiten präsentiert. Neben Videos und Bildern gab es sowohl schriftliche Ausarbeitungen als auch Songs.

Was habe ich gelernt?

Wie bewerten die jungen Menschen rückblickend eine solche Projektarbeit? „Ich habe gelernt, dass Projekte anstrengend und langwierig sind, aber dieses sich letztendlich für uns ausgezahlt haben.“ So die Antwort aus dem WvO-Siegerteam.

Tim Pletsch