„Greenhorns” und der „Chief” der Kreisverwaltung
Kreispolitik hautnah: WvO-Schüler diskutieren mit Landrat Schuster
Ende Juni traf sich Landrat Wolfgang Schuster mit den WvO-Schülern Jonas Küster, Alexander Nöh und Tim Pletsch. Der Anlass des Treffens war der von ihnen im 69. Europäischen Wettbewerb gewonnene erste Preis. Der Wettbwerb wird von der Europäischen Bewegung Deutschland e.V. veranstaltet, einem Netzwerk von über 251 Mitgliedsorganisationen aus Gesellschaft und Wirtschaft. Die Initiative wird u.a. vom Auswärtigen Amt gefördert.
Unter der Leitung des Politiklehrers Paul Sajon traten Jonas Küster, Alexander Nöh und Tim Pletsch mit dem Video-Beitrag „Kleidung-Konsum-Klima. Ist billig eine Sünde?” beim Reise-Bundespreis an und dürfen nun nach Berlin fahren. Landrat Wolfgang Schuster gratulierte zu diesem hervorragenden, bundesweiten Wettbewerbserfolg und brachte kleine Geschenke mit.
Die politisch engagierten Schüler nutzten quasi als „Greenhorns” gleich die Gelegenheit, um nach verschiedenen lokal- und kommunalpolitischen Themen zu fragen. Unter anderem ging es ihnen um den aus ihrer Sicht unnötigen Bau eines Turms für die Feuerwehr Haiger, den Bau von Windkraftanlagen, die Reaktivierung der Dietzhölztalbahn als Bestandteil einer ökologischen Verkehrspolitik und die möglicherweise gesellschaftliche sowie ökologische Sinnlosigkeit einer Umgehungsstraße in Dillenburg-Frohnhausen, die Überlappung/schlechte Taktung der Buslinien 302 und X41 auf dem Teilstück Dillenburg-Eibelshausen sowie die Sanierung des Aquarena-Bades in Dillenburg.
Der Landrat wis darauf hin, dass solche Themen wie Hallenbadsanierung, Feuerwehr u.v.m. in der Kompetenz der Kommunen lägen. Der Landkreis überprüfe zwar die kommunalen Entscheidungen unter rechtlichen Gesichtspunkten – inhaltlich könne er diese Entscheidungen jedoch nicht beeinflussen oder gar verbieten. Bei einigen angesprochenen Projekten – wie z.B. Dietzhölztalbahn – wies der Landrat auf das Wunschdenken einiger Bürger sowie das Problem eventueller Doppelsubventionierung (Bus UND geplante Bahn) hingewiesen. Von der Idee der Wiederbelebung der Dietzhölztalbahn war Schuster also nicht begeistert.
Zum Abschied gab der Landrat den Jugendlichen noch einen Tipp:
„Ihr seid politisch interessiert – das ist gut! Bleibt am Ball – schreibt mir eure Anliegen. Vor allem eure Kritik an den Busplänen werde ich mir genauer anschauen und die Fahrpläne kritisch prüfen lassen, auch wenn es ein sehr komplexes Thema ist. Ich als ein alter Eisenbahner, der damit mal betraut war, kann davon »ein Lied singen«.”
