Wie erstellt man einen Business-Plan? Wie finanziert sich ein junges Start-up? Diese und weitere Fragen bewegte zwei Gründerpreisteams der Wilhelm-von-Oranien-Schule (WvO), die im gleichnamigen Wettbewerb hessenweit den fünften und achten Platz belegten.
Ausgehend von dem bundesweiten Wettbewerb „Deutscher Gründerpreis für Schülerinnen und Schüler“, an dem die WvOler im Rahmen ihres Wirtschaftskurses bei Mirjam Maage teilgenommen hatten, bestand die Aufgabe der zwei Teams darin, den Weg eines Start-ups von der Idee bis hin zu einem ausgefeilten Business-Plan nachzuvollziehen. Der Wettbewerb findet jährlich auf Initiative von Sparkassen, der Zeitschrift STERN, Porsche und dem ZDF statt. Die zwei Teams der Wilhelm-von-Oranien-Schule konnten mit ihren Ideen überzeugen und erlangten die Plätze 5 und 8 in Hessen. Zusätzlich zur Anerkennung der Initiatoren haben die Gründerteams jeweils 200 € sowie gemeinsam 500 € für die besten Teams des Schulverbundes gewonnen.
Der Gewinn wurde den WvOlern und ihrem Schulleiter Martin Hinterlang von dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Dillenburg, Michael Lehr, persönlich überreicht. Im Rahmen dieser Übergabe konnten die Schülerinnen und Schüler der Einführungsphase ihre Unternehmen noch einmal kurz skizzieren und überzeugten sowohl den Schulleiter, als auch den Vorstandsvorsitzenden mit ihren durchdachten Unternehmenskonzepten.
Das Schülerunternehmen „Easy Lesson“ bietet eine Nachhilfe-App an, bei der sich Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte anmelden können, um Nachhilfe anzubieten oder den Bedarf an dieser anzumelden. Das zweite Unternehmen mit dem Titel „Kooperation Nachbarschaft“ ist ebenfalls als App entwickelt worden. Mithilfe dieser App können Menschen sich registrieren, die Hilfe bei Alltagsverpflichtungen, wie etwa Rasenmähen oder dem Wocheneinkauf benötigen. Dem stehen Schülerinnen und Schüler oder Studentinnen und Studenten gegenüber, die diese Hilfsleistungen anbieten. Ziel ist es somit, die Generationen auch in Pandemiezeiten zu verbinden.
Michael Lehr zeigte sich beeindruckt von der gut ausgearbeiteten Umsetzung beider Start-ups und dem Gespür, dass die Schülerinnen und Schüler für den Zeitgeist bewiesen. Beide Unternehmensideen greifen mit Feingefühl den Bedarf einer Gesellschaft auf, die in Pandemiezeiten vor ganz neuen Herausforderungen steht und Lösungen für den fehlenden zwischenmenschlichen Kontakt sucht.
Auf die Frage, ob die Schülerinnen und Schüler sich vorstellen könnten, den Weg der Selbstständigkeit weiter zu verfolgen, bejahten diese, schränkten aber zugleich ein, dass eine betriebswirtschaftliche Ausbildung oder ein Studium der erste Schritt sein werde.
Die zwei Gründerteams fassten diese Erkenntnis treffend zusammen, indem sie konstatierten, dass das Gründen eines Unternehmens sehr viel Bestätigung und Freude bringe, jedoch auch sehr viel Zeit und Mühe koste, die sich jedoch in Anbetracht der großartigen Resultate, durchaus gelohnt habe.
Die beiden erfolgreichen Teams mit Sparkassenvorstand Michael Lehr (l.), den betreuenden Lehrkräften Mirjam Maage (hinten, 2.v.r.) und Stefan Riemer (hinten, 2.v.l.) sowie Schulleiter Martin Hinterlang (r.)
Michael Lehr (l.) und Martin Hinterlang (r.) mit den beiden Teamsprecherinnen