Eine Arche dank GENAU
Wilhelm-v.-Oranien-Schule Dillenburg zieht Feuersalamander auf
Wiesbaden, 16.09.2021. Dem Schutz und Erhalt des durch einen eingeschleppten Hautpilz gefährdeten Feuersalamanders hat sich ein Umweltprojekt der Wilhelm-von-Oranien-Schule Dillenburg verschrieben. Zusätzliche Terrarien und „Aufzuchtkits“ für den praktischen Biologieunterricht zuhause ermöglichen nun 5000 Euro aus der Umweltlotterie GENAU für die „Arche Feuersalamander“.
Rund um die Wilhelm-von-Oranien-Schule Dillenburg findet der Feuersalamander durch die vielen bewaldeten Flächen in Kombination mit Quellen und fischfreien Bachabschnitten ideale Lebensbedingungen. Gleichzeitig ist der Feuersalamander durch den Hautpilz "Bsal" gefährdet, der in vielen Regionen Mitteleuropas bereits Einzug gehalten hat. Grund genug, dem scheuen Tier an der Schule ein eigenes Projekt zu widmen, das im Biologieunterricht und der „Vivarium-AG“ umgesetzt wird. Projektziel ist es, ausreichend Nachwuchs zu züchten, um diesen in den heimischen Wäldern auszusetzen, und gleichzeitig eine eventuelle Ausbreitung des für den Feuersalamander so gefährlichen Pilzes zu monitoren. Außerdem sollen die Kinder und Jugendlichen im Rahmen regelmäßiger Exkursionen für die Amphibien begeistert und zum Schutz ihres Lebensraumes angeregt werden.
In engem Austausch mit dem Institut für Biologiedidaktik der Justus-Liebig-Universität Gießen, dem Forstamt Herborn und dem Regierungspräsidium Gießen entstand daher im vergangenen Jahr der Projektgedanke einer „Arche Feuersalamander“ an der Wilhelm-von-Oranien-Schule in Dillenburg. Mit dem Schulneubau wurde ein großzügig angelegtes Vivarium zwischen dem Eingangs- und dem Biologiebereich der Schule geschaffen, das durch eine Glasscheibe zur sprichwörtlichen Durchsicht anregt. Im Schulvivarium werden derzeit drei ausgewachsene, von der Universität Gießen gestellte Tiere gepflegt und die ersten Nachzuchten aufgezogen. Die adulten Tiere leben in dem 220 cm langen und 60 cm breiten Terrarium mit Land- und Wasserteil. „Bereits wenige Wochen nach dem Einsetzen der Tiere schwammen 21 hungrige Larven im Wasserteil umher. Ein Teil der jungen Salamander wird jetzt im Herbst an der Entnahmestelle im nahegelegenen Waldgebiet wieder ausgesetzt, der andere Teil der Nachzuchten aus dem Projektzeitraum soll als Reserve zur Wiederbesiedlung nach einem möglichen Durchgang der Hautpilz-Welle weiter im Schulvivarium gepflegt werden“, berichten Sedric Haus und Timo Jung, beide Biologielehrer und Mitverantwortliche für das Projekt an der Wilhelm-von-Oranien-Schule. Gerne würde die Schule auch noch mindestens zwei Außenterrarien auf dem Schulgelände realisieren, außerdem ein mobiles Schauterrarium mit der dazu notwendigen Technik. Dadurch könnten die Feuersalamander auch im Klassenraum zu Unterrichtszwecken eingesetzt werden und die begleitende Problematik anschaulich thematisiert werden. Daher meldete Timo Jung das Salamanderprojekt im Dezember 2020 bei der Umweltlotterie GENAU für den wöchentlich ausgespielten Zusatzgewinn für ein Umweltprojekt in Höhe von 5000 Euro an. Der glückte jetzt am 20. August.
„Wir freuen uns sehr, dass die zusätzlichen Terrarien durch den Gewinn bei der Umweltlotterie nun möglich sind. Das wir den Unterricht durch spannende Einblicke in die Natur bereichern“, so Jung. Er geht auch davon aus, dass der Projektgewinn für zusätzliche „Aufzuchtkits“, also Mini-Aquarien mit eingebautem Filter reichen wird. Die sollen interessierten Biologie-Kursen zur Verfügung stehen, damit die Schüler eigene Larven aus dem quellnahen Bach zuhause von der Metamorphose bis zum Jungtier aufziehen können.
Das Projekt „Feuersalamander macht Schule - Erhaltungszuchtprogramm für den Fortbestand der Feuersalamander“ ist bereits das zwölfte Projekt im Lahn-Dill-Kreis, das seit dem Start der Umweltlotterie GENAU den Zusatzgewinn für die Umwelt erzielen konnte. Der Kreis profitierte damit bislang von einer Umweltförderung aus der Lotterie GENAU in Höhe von insgesamt 60.000 Euro für ihre Umweltprojekte. Bewerbungen für den GENAU-Zusatzgewinn können jederzeit unter www.genau-lotto.de/projekteinreichen angemeldet werden. Sie werden dann nach fachlicher Prüfung durch den Umweltprojektbeirat in den Kreis der zur Auswahl stehenden Umweltprojekte aufgenommen.
Das Spielprinzip der 2016 gestarteten Umweltlotterie GENAU von LOTTO Hessen ist weltweit einmalig: Jeder Tipper gibt auf seinem Spielschein eine hessische Postleitzahl an und erhält pro Los eine fünfstellige Identifikationsnummer, die sogenannte Los-ID. Aus allen teilnehmenden Losen wird dann die Los-ID gezogen, auf die der garantierte Hauptgewinn von mindestens 10.000 Euro entfällt und die gleichzeitig den Gewinner-Landkreis bestimmt. Alle teilnehmenden Lose im Landkreis oder der kreisfreien Stadt des Hauptgewinners gewinnen, außerdem ein Umweltprojekt. Welche Natur- und Umweltprojekte mit dem 5.000 Euro-Zusatzgewinn gefördert werden, entscheiden die jeweiligen Wochengewinner von GENAU.
Zur Projektbeschreibung geht es hier: https://www.lotto-hessen.de/genau/projekte?gbn=5&pid=17912&page=1